„Der Computer als ein zeitgemäßes Mittel zur entwicklungsspezifischen Förderung von Kindern im Vorschulalter“





Einrichtung:

Kinderhaus„Alex Wedding“
Waldstraße 20

01454 Radeberg




Träger:

AWO-Regionalverband
Radeberger Land e. V.



Förderjahr:

2004



Pädagogischer Rahmen:

34 Vorschulkinder im Alter zwischen 5 – 7 Jahren davon 7 Integrativkinder




Zur Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages arbeiten wir in unserer Kindereinrichtung nach einem Konzept mit situationsbezogenem Ansatz. Dabei sind Qualität und Flexibilität von besonderer Bedeutung.

Das Spiel am Computer soll den Kindern einen neuen Weg zu vielfältigen Lerninhalten öffnen. Denn spielerisch Lernen passiert von selbst, wenn es Spaß macht. In diesem Entwicklungsprozess wollen wir die Förderung der Integrativkinder besonders beachten.




1. Grundidee



Das Einverständnis der Eltern und des Trägers ist Voraussetzung für den Einsatz des Computers im Kindergarten.

Die Kinder entdecken den Computer als modernes Kommunikationsmittel und erhalten über die visuelle Wahrnehmung die Chance neue Lerninhalte zu erschließen. Neben dem Erwerb und der Festigung vielfältiger Fähigkeiten und Fertigkeiten werden Denk- und Lernprozesse angeregt und aktiviert, die für die kindliche Entwicklung bedeutend sind. Der Entwicklungspsychologie folgend werden im Vorschulalter 50% der Nervenzellen des Gehirns miteinander verbunden. Ein Fundament, auf dem alles zukünftige Lernen aufbaut. In diesem Zusammenhang spricht man von Fenstern der Gelegenheit. Also von Zeitabschnitten in diesen entscheidenden Jahren, in denen ein Kind unbedingt mit vielfältigen Lerninhalten konfrontiert werden soll, weil Milliarden von Nervenzellen darauf warten, miteinander verbunden zu werden .Daher ist es in dieser Lebensphase so wichtig, die Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit nachhaltig zu stärken und zu trainieren - mit didaktisch sinnvollen Lernspielen wie beispielsweise ausgesuchter vorschulgerechter Computersoftware.

Das Kind soll den Wunsch entwickeln selbst kreativ zu werden und sich auf neue Dinge einzulassen. Dabei sollen Begebenheiten aus dem Tagesablauf und der Erlebniswelt der Kinder die Spielabläufe am Computer bestimmen. Vielfältigste Spielvariationen werden die kindliche Neugier wecken und das Ausprobieren herausfordern. Die Kinder lernen Zusammenhänge erkennen.

Das Spiel am Computer wird als ein Bindeglied in den Tagesablauf der Gruppen integriert. Dabei kommt es darauf an, ein bewußt gewähltes „Gleichgewicht“ zwischen den verschiedenen Spiel- und Lernangebotes des Alltags zu schaffen.

Insbesondere ist dabei auf die Verknüpfung zu Gruppenprojekten oder Aktivitäten im Kinderhaus zu achten.




2. Ziele





3. Planung und Vorbereitung


Wir erhoffen uns mit diesem Projektantrag eine solide Grundausstattung und somit optimale Bedingungen für umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten am PC.

Der Antrag enthält einen Kostenvoranschlag für 3 lokal vernetzte Computer.

Ein Computer ist mit DVD-Brenner, Drucker und Scanner ausgestattet. Die technischen Parameter wurden für eine Nutzungsdauer von mindestens 3 Jahren ausgewählt.


Wir stellen den Eltern in einem Elternabend den Computer „Spiel- und Lern-“ platz vor und erläutern das Projekt.

Anschließend besprechen wir das Vorhaben mit den Kindern.

Nicht außer acht gelassen werden darf die Tatsache, dass nicht jede Familie über einen Computer verfügt. Somit haben diese Kinder bei uns im Kinderhaus erstmalig die Möglichkeit am Computer zu spielen. Oftmals betrifft dies unsere Integrativkinder.

Die Betreuung des Projektes liegt in den Händen der Leiterin, des Computerbetreuers und den jeweiligen Erziehern der Gruppen. Inhaltliche Vorgehensweisen erfordern ein Zusammenwirken aller, insbesondere auch mit dem Jugendamt. Dabei sollten gemeinsam theoretische Grundlagen erarbeitet und eine Projektbegleitung ermöglicht werden.


Gerade bei Kindergartenkindern ist das Prinzip der Freiwilligkeit bei Computerangeboten ganz wichtig. Normalerweise sollte die Zeit von einer halben Stunde am Computer durch Kindergartenkinder nicht überschritten werden. Allerdings ist es auch schade, wenn man ein Kind mitten aus einem Spiel herausreißt. Hier ist Flexibilität gefragt. Wechseln sich mehrere Kinder ab, so kann die Zeit natürlich verlängert werden. Kinder spielen am liebsten in Gruppen mit dem Computer. Wichtig ist, die Kinder am Computer zu beobachten, auf ihre Gespräche zu achten und diese Beobachtungen im Team zu reflektieren. Methoden und Arbeit können so an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden.

Wir setzen klare Grenzen und legen Regeln für den Umgang mit dem Computer fest (in Zusammenarbeit mit den Kindern). Auf entsprechend ausgleichende Angebote im Bereich Bewegung, Entspannung und Augenentspannung wird geachtet, denn der

Bewegungsdrang der Kinder muß umgesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder heute schon frühzeitig lernen, ganz bewusst für einen Ausgleich für Körper, Augen und Geist zu sorgen. Nach dem Spiel am Computer steht für die Kinder die Bewegung im Freien und in möglichst naturnaher Umgebung an erster Stelle.

Unser Kinderhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zur „Dresdner Heide“ und verfügt über ein großzügiges Außengelände.

Gezielte Entspannung ist ebenfalls ein wichtiger Kontrast zur Konzentration am Computer. Die folgenden Spiele können auch während der Beschäftigung mit dem Computer für eine regenerierende Pause sorgen:


Die Augenpause

Die Kinder setzen sich aufrecht hin und schließen langsam die Augen. Dann die Hände vor die Augen legen und einmal tief durchatmen. Langsam tief ein- und ausatmen und den Atem fließen lassen.


Meine Augen suchen das Grün

In den Raum oder nach draußen sehen und sich einen grünen Gegenstand aussuchen. Das Kind benennt den Gegenstand und die Augen bleiben auf den Gegenstand gerichtet. Dann wird folgender Spruch mehrmals wiederholt:

Meine Augen suchen das Grün.
Hoch und runter, hoch und runter.
Das ist für meine Augen schön.
Die Augen wandern hoch und runter.
Meine Augen suchen das Grün.
Hin und her, hin und her.
Das ist für meine Augen schön.
Die Augen wandern hin und her.

Natürlich können neue Gegenstände ausgesucht werden und es können auch andere Augenbewegungen eingebaut werden.


Meine Hand wird wieder locker

Passend zum Sprüchlein werden die Bewegungen für beide Hände wiederholt:

Meine Hand wird wieder locker, krabbelt übern Tisch, krabbelt übern Tisch.
Meine Hand wird wieder locker, schüttelt sich, schüttelt sich.


Hals und Schulter werden wieder munter

Zwischendurch (z. B. wenn zwei Kinder den Platz am Computer wechseln), können folgende Übungen eingebaut werden:



4. Durchführung

Werden die Fördermittel bewilligt erfolgt der Kauf der Technik. Diese wird eingerichtet und ausprobiert sowie kindgerechte Software installiert.
Das notwendige altersgerechte Mobilar wird zusammengestellt.


4.1 Umgang mit Computertechnik kennenlernen


Die Kinder lernen den Computer kennen (Bildschirm, Tastatur, Maus).

Sie können den Computer einschalten und wissen, dass der Computer am Ende nicht sofort ausgeschaltet werden darf.

Übungen mit der Maus und der Tastatur trainieren die Fingerfertigkeit.

Die Kinder lernen zu beachten, dass eine CD-ROM empfindlich ist und nur mit sauberen Fingern angefasst werden darf, damit sie keine Kratzer bekommt (vorsichtig und sorgfältig).


4.2 Lerninhalte umsetzen



4.3 Aufgaben lösen, Aufträge erfüllen, Zusammenhänge erkennen


4.4 Gestaltungsmöglichkeiten


Wir verwenden anspruchsvolle Programme und Spiele (natürlich bezogen auf das Alter der Kinder), bei denen die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten verknüpft werden müssen. Damit werden wir die erworbenen Fähigkeiten testen und herausfordern.

Der Zeitplan stellt einen groben Rahmen zum Ablauf und zu den Zielen dar. Jedes Kind wird einzeln am Computer betreut. Der Fortschritt im Bildungsprogramm wird stark von den Vorkenntnissen (wird zu Hause bereits ein Computer benutzt?) und dem erreichten Wissenstand abhängen. Jedes Kind muss kontinuierlich gefordert und gefördert werden.


5. Dokumentation und Reflektion des Projektes


5.1. Programmtechnische Dokumentation


Wir werden ein Programm verwenden, an dem sich jedes Kind anmeldet und auch abmeldet. Das Programm speichert diese Daten und ermöglicht so einen Überblick für jedes Kind. Diese Anmeldung ist auch gleichzeitig eine Übung zum Schreiben des eigenen Namens.

5.2. Dokumentation mit Fotos


Es ist vorgesehen, die Kinder bei der Computernutzung zu fotografieren. Jedes Kind wird als Anmeldequittung sein eigenes Bild angezeigt bekommen. Wir werden den Eltern Fotos an einer Wandzeitung präsentieren.

5.3. Befragung der Eltern


Wir wollen zur Halbzeit und am Ende des Projektes die Eltern befragen, welchen Eindruck sie von der Arbeit der Kinder am Computer haben (Was erzählen die Kinder? Welche Auswirkungen sind im häuslichen Milieu zu spüren?)

5.4. Erfahrungsaustausch der Erzieher


An dem Projekt sind zwei Gruppen mit jeweils 2 Erziehern beteiligt. Die Erzieher werden Ihre Erfahrungen austauschen und damit auch die Fortführung des Projektes beeinflussen. Wichtig ist dabei insbesondere die Auswahl von Programmen, welche die Spiel- u. Lernziele der Kinder besonders gut unterstützen.


5.5. Verknüpfung mit dem Tagesablauf der Gruppe

5.6. Präsentation im Internet


Zum Ende des Projektes werden wir eine Präsentation im Internet mit Fotos, Arbeitsergebnissen der Kinder und einer Auswertung erstellen.

5.7. Führen eines Tagebuchs


In einem Tagebuch werden wir wichtige Ereignisse festhalten, z. B.

6. Literaturhinweise


Bausteine Kindergarten (Beilage 2/2003)

Der Weg der kleinen Schritte (Pädagogische Projekte

Kinder, Computer und Pädagogik …(Ch. Lenhart)


7. Softwarevorstellungen (Beispiele)


Für das Projekt wollen wir CD’s bewährter Reihen und andere aktuelle CD für Vorschulkinder verwenden.
(Recherchen aus dem Internet siehe Anlage)


Babe-Abenteuer enthält folgende Spiele:

Hotel aufräumen (Erkennen und zuordnen von Formen)

Bäume pflanzen und Obst ernten (Zuordnen von Früchten, zählen bis 10)

Säen (die richtige Anzahl aus verschiedenen Samengruppen finden)

Strand aufräumen (Strategie ausdenken)

Noten (Noten zählen, Ziffern lernen)

Malen (zuordnen von Formen/Buchstaben/Zahlen)


Benjamin Blümchen im Zoo enthält folgende Spiele:

Mauer wieder aufbauen (Formen zusammensetzen, sorgfältige Mausführung, Konzentration)

Giraffe füttern (aus „herumliegenden“ Teilen muss eine Wippe gebaut werden)

Küken finden (Gedächtnisschulung, Ausdauer)


Petterson und Findus enthält folgende Spiele:

Eisenbahn mit Landschaft aufbauen (Fantasie anregen, technisches Verständnis fördern)

Pflanzen gestalten (Fantasie anregen)

Wasser abschießen (technisches Verständnis, Konzentration, Reaktion)

JANOSCH-Reihe


In dieser Reihe gibt es sehr gute CD, die immer eine Geschichte zu einem Thema mit Spielen und Bastelanleitungen verknüpfen.

Beispiele: Gesundheit, Straßenverkehr, Fahrrad